Elmo im Glück...?

Am 27.06.2025 war es soweit: Elmo zog ein! Ein Glückstag? Vor allem war es eins: sehr aufregend für alle! Aber wer ist nun dieser Elmo?

Wir fangen mal ganz von vorne an: Elmo hat am 07.01.2025 das Licht dieser Erde erblickt. Allerdings brauchte er dabei Hilfe. Eine Tierärztin hat all ihr Können unter Beweis gestellt und ihn per Kaiserschnitt zur Welt gebracht. Glück im Unglück könnte man da sagen... Der Landwirt, glücklich über die doch noch gelungene Geburt, schenkte das kleine braune Bündel der Lebensretterin. Und nun? Was macht eine Tierärztin mit einem kleinen Ziegenböcklein? Erstmal - wie alle anderen- kastrieren. Aber Enthornen? Nein! Elmo hat erneut Glück, er darf seine Hörner behalten! Diese sind sensibler als man denkt und wunderbar zum Kratzen geeignet, wenn sie einmal gross sind. Zunächst darf der kleine Mann bei seiner Mutter im Betrieb bleiben. Jedoch nicht zu lange, damit die Menschen die Milch trinken oder daraus Käse machen können. Da werden all die jungen Geisslein gemeinsam separiert und bekommen aus Eimern zu trinken. Die Mütter werden vom Menschen gemolken. Schon bald werden die Hörner grösser und Elmo entdeckt wie lustig es ist, seine hornlosen Gefährten damit ein wenig zu piesacken. Für den Landwirt ist klar, dass er soll so schnell wie möglich gehen und für die Beschenkte ist ebenso klar, dass dieser Weg nicht zum Metzger führen wird. Sie beginnt einen geeigneten Platz für den Zwerg zu suchen, der als ausgewachsener Bock der Schweizer Rasse «Gämsfarbige Gebirgsziege» eine stattliche Grösse erreichen wird. Und so landet eine Anfrage bei uns. Wir sind uns unsicher. Wird er sich wohl fühlen bei unseren um die zehnjährigen SeniorInnen? Ist der Stall gross genug? Werden die anderen Elmo akzeptieren? Nachdem sich für ihn kein anderer geeigneter Platz findet, sagen wir zu.

Ann und Manuela vom Lebenshof «Tier Mensch» holen den Kleinen ab. Mit einer Windel versehen kommt Elmo kurzerhand in den Kofferraum. Er macht den Transport super und auch den ca. 40 minütigen Fussweg vom Sentiberg bis zu uns hoch läuft er ohne zu zögern mit. Als sie es fast geschafft haben, gehen unsere drei Ziegen und ich der lustigen Gruppe bestehend aus einem Hund, Elmo und den zwei Frauen entgegen. Die erste Begegnung verläuft ruhig. Puhh. Und Elmo läuft frei mit, als ob er das schon immer gemacht hätte. Unglaublich! Aber Ann hat Recht als sie sagt: «wo soll er denn schon hin, ohne seine «Familie» alleine mit Fremden in einer fremden Umgebung…»

Auf der Tierschutzstelle angekommen, will er vor allem eines, bloss nicht alleine bei den komischen, unfreundlichen grossen Ziegen bleiben. Sobald die Menschen das Gehege verlassen, beginnt er herzzerreissend zu rufen. Am liebsten würden wir ihn mit ins Bett nehmen. Aber er soll ja ein richtiges Ziegenleben führen. Das bedeutet für uns, hart bleiben. Was für ihn hätte ein Glückstag werden sollen, ist wohl eher das Gegenteil. Das Einzige was Elmo möchte ist zurück zu seinen Kumpels. Ganz im Hier und Jetzt scheint er die Situation furchtbar zu finden. Doch er kann ja nicht wissen, dass all seine Freunde nicht mehr lange zu leben haben. Das klagende Rufen hält noch ein paar Tage an, bevor es allmählich leiser wird. Elmo gewöhnt sich langsam an die neue Situation. Er läuft von Anfang an mit auf die Alp und beginnt auf den Felsen herum zu klettern und die Blätter der besten Brombeersträucher zu finden. Wie eine richtige Geiss! So schön! Er liebt es noch immer, den Menschen hinter her zu laufen, aber mittlerweile bleibt er auch gerne bei seiner neuen Ziegenfamilie. Schnell findet er einen sicheren Schlafplatz im Stall unter den Tischen der anderen im Stroh, weiss wo es Heu und Wasser gibt und wie man die Menschen dazu bringt, eine extra Portion Streicheleinheiten zu bekommen. Die anderen Tiere sind auch sehr spannend. Die meisten rennen allerdings weg, wenn sie Elmo sehen. Das kann er gar nicht verstehen, schliesslich will er doch nur mal schauen. Aber unsere Tiere wissen, Elmo gehört zur Kategorie «Ziege» und da ist Vorsicht geboten. Nur unsere neuen, jungen Schafböcke Max und Moritz lassen sich nicht lumpen und erkennen das Kleinkind in ihm. Auch Nala hat bald herausgefunden, dass der Kleine im Geissenbunde nicht ganz so gefährlich ist. Hazel, die gutmütigste unter den SeniorInnen lässt sich auch schon mal auf einen sanfteren Kampf ein, bei dem der Kleine seine Kraft ausprobieren kann. Und inzwischen gab es auch schon den ein oder anderen Kuschelmoment der Beiden! Die Herzen von Melanie und mir hat Elmchen auf jeden Fall im Sturm erobert und wir sind unglaublich Dankbar für sein Hier Sein.

Und ganz im Hier und Jetzt wage ich zu behaupten, dass diese Geschichte für uns Alle ein HAPPY END hat!

Wenn du von Elmo oder einem anderem unserer Tiere eine Patenschaft übernehmen möchtest, sende gerne ein Mail an tiere@felsentor.ch . Damit unterstützt du die gesamte Tierschutzstelle.

 
 
Stiftung Felsentor