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Meditation - BuDo - Bogen


Meditation, Bogenbau, Bogenschießen und BuDo-Fit - ein Sesshin für Menschen mit Freude am Experiment

«Lass die Dinge kommen und im Herzen weilen, lass das Herz sich wenden und in den Dingen weilen.» Dogen Zenji

Wie können wir Stille erfahren, wenn nicht in Stille? So denken wir meist und übersehen, dass Stille einen ganz eigenen Klang hat und jeder Klang seine eigene Stille. Das eine ist nicht ohne das andere.

Entdecke die Stille nicht nur in der Abwesenheit von Klang, sondern auch in der Bewegung. Stille und Bewegung sind zwei Seiten derselben Medaille - das eine existiert nicht ohne das andere.
In diesem Retreat verbinden wir die tiefe Ruhe der Meditation mit der dynamischen Praxis von Budo-Fit, einer innovativen Kombination aus Kampfkunst, Fitness und Massagetechniken aus der Traditionellen Chinesischen Medizin. Budo-Fit wendet sich an dich mit einer sanften Herausforderung: Entdecke die Kraft und Schönheit deiner eigenen Bewegung, ohne den Druck von Leistung oder Wettbewerb. Es ist eine Praxis, die nicht nur deinen Körper stärkt, sondern auch deinen Geist nährt, indem sie dir zeigt, wie du durch Bewegung eine tiefere Verbindung zu dir selbst herstellen kannst.

Gehen wir dann zum Bogenschießen, üben wir auf ganz natürliche Weise ohne ablenkende Gedanken bei dem zu sein, was wir gerade tun; wir üben Einspitzigkeit, die wir auf dem Kissen oft verzweifelt suchen. Die gesammelte und achtsame Bewegung beim Bogenschießen lässt keinen Raum für abschweifende Gedanken, Körper, Bogen, Sehne und Pfeil benötigen die volle Aufmerksamkeit, um zum Schuss ins Ziel zu kommen. Ob uns die Sammlung gelungen ist, zeigt sich sofort an der Scheibe - jeder noch so kleine Gedanke, der zwischen uns (wer immer das sein mag) und der Bewegung liegt, verändert alles: den Schuss, den Flug, das Ziel, den Moment. Diese klare und eindeutige Erfahrung nehmen wir mit auf unser Kissen - beginnen zu ahnen, was «einfach nur sitzen» heißen kann.

Mit dem Bogenbau als herz-händischer Zutat nehmen wir allen inneren Zweifeln, Hindernissen und Graten sanft die Spitzen - wir arbeiten dabei nicht nur an unserem Rohling aus Rattanholz sondern schnitzen auch im Inneren vorsichtig weg, was zu viel ist, machen den Bogen und uns auf ganz eigene Weise dünner, geschmeidiger, flexibler - und schleifen anschließend sanft und geduldig am Holz wie an uns, an allem, was noch widerspenstig im Weg stehen mag.

So beschreiben wir am Sesshin einen Kreis, öffnen unser Herz für die Erfahrung der scheinbaren Gegensätze, bewegen uns zwischen Stille und Klang, zwischen tun und Loslassen, zwischen Innen und Außen um wieder und wieder festzustellen, dass nichts davon jemals vom anderen getrennt sein kann. 

Eine Stunde Arbeitsmeditation pro Tag (Samu/Karma Yoga) ist integraler Bestandteil bei allen Aufenthalten im Felsentor.



HoKai Österle
HoKai Österle hat keinen geraden Weg genommen – aber einen wachen. Nach dem Studium der Politikwissenschaft kam es zu einem Gefängnisaufenthalt – ein radikaler Einschnitt, eine Konfrontation mit sich selbst, die den Wert von Klarheit, innerer Disziplin und eines bewussten Lebens sichtbar machte.

Nach der Haft arbeitete er in der psychiatrischen Pflege, leitete eine Einrichtung – und lernte, Menschen mit offenem Herzen und klarem Blick zu begegnen. Zen wurde für ihn dabei nicht zur Flucht, sondern zur Antwort auf die Zumutungen des Alltags, auf die Fragen, die nicht aufhören.

Früh schon wurde er durch die meditative Praxis seiner Eltern geprägt. Entscheidender jedoch war die Begegnung mit Kobun Chino Roshi, dessen stille Freude, heiteres Schweigen und die Freiheit eines mächtigen Lachens ihm zur Richtschnur wurden. In dieser Mischung aus Tiefe und Leichtigkeit erkannte HoKai Zen als eine Praxis, die lebendig, frei und zutiefst menschlich ist.

2004 wurde er von Vanja Palmers zum Priester ordiniert, 2008 empfing er von Reb TenShin Anderson Tokudo, und 2016 übertrug ihm Vanja im JiKoJi, Kobuns erstem Tempel in Kalifornien, ein Dharma. Die Dharmanachfolge hier im Haus übergaben ihm seine Eltern, KyuSei und GenKi Österle.

Seine Praxis ist geerdet: Zazen, meditatives Bogenschießen, Kochen, das Gespräch – und in der Mühle auch die ganz handfeste Arbeit, die der eines Hausmeisters gleicht: zuständig für alles, was eben anfällt. Daneben begleitet ihn seit über 40 Jahren der Mac als Arbeitsgerät und Gefährte – eine stille Konstante, die zeigt, dass sein Zen-Weg nicht abseits der Gegenwart, sondern mitten im modernen Leben geht.

HoKais Lehre ist ein Gehen ohne Eile, ein Sitzen ohne Flucht. Durchlässig für das Lachen, das innere Ringen und die Stille. Sie lädt ein, mit ganzer Haut, mit leiser Entschlossenheit und einem Hauch Zärtlichkeit durch diese Welt zu gehen.

Heute leitet er gemeinsam mit seiner Frau Pia die Altbäckersmühle im Taunus – ein kleines Zen-Kloster inmitten von Wäldern, Bächen und moosbewachsenen Bäumen. Aus einer alten Mühle ist ein Raum für Einkehr, Begegnung und geistige Übung geworden. Gemeinsam führen die beiden die Arbeit seiner Eltern weiter – in der Tradition des Soto-Zen, mit offenem Geist und unprätentiösem Ernst.

https://zen-zentrum-altbaeckersmuehle.de





Gerhard SeiHo Wiedemann
Durch die achtsame Bearbeitung des Holzes, den Baum darin kennen lernen, seine Kraft entdecken, den Bogen schleifen und schließlich spannen. Seine Energie spüren und diese loslassen, das sind die wesentlichen Elemente die sich beim Bauen und Schießen miteinander verbinden. Seit 2006 Bogenbauer in Berlin. Seit mehreren Jahren Zen-Schüler bei Kurt KyuSei Österle.






Patrick Baumgartner
Praktiziert seit 30 Jahren als Heilpraktiker mit einem Schwerpunkt auf Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) in der Schweiz. Während dieser langen Reise habe ich eine breite Palette an Erfahrungen gesammelt, die meinen Weg geprägt haben.
Neben meiner Tätigkeit als Heilpraktiker bin ich auch als Kickboxtrainer aktiv. Dabei hatte ich die Ehre, die Schweizer Nationalmannschaft zu trainieren. In meiner Leidenschaft für Kampfkünste habe ich Erfahrungen im Thaiboxen, Kungfu und Kyudo gesammelt, was den Weg des Budo einschließt.
Seit dem Jahr 2000 habe ich mich auf den Zen-Weg begeben und bin Teil der Felsentor Sangha. Diese spirituelle Reise hat mein Leben bereichert und mir eine tiefere Verbindung zur Meditation und dem inneren Selbst ermöglicht.


 

Kosten

Beitrag für die Lehrenden
Dana (frei gewählter Geldbetrag für die Lehrperson). Bitte in bar mitbringen.

Aufenthalt im Felsentor

CHF 500 (100/Tag) inkl. MWST für Vollpension im Mehrbettzimmer

CHF 675 (135/Tag) inkl. MWST für Vollpension im Doppelzimmer

CHF 925 (185/Tag) inkl. MWST für Vollpension im Einzelzimmer, falls verfügbar

zzgl. Kurtaxe und Beherbergungsabgabe: CHF 13.50 (2.70/Tag) inkl. MWST

Im Anmeldeformular hast du die Möglichkeit, uns über Allergien oder Spezielles zu informieren.


Felsentor-Küche
Gebäude und Gartenanlagen

 
Frühere Events: 16. September
MediTieren und Arbeit in der Natur
Späteres Event: 29. September
Zen-Sesshin und Yoga