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Das Leben nicht persönlich nehmen


Der höchste Weg ist nicht so schwer, nur fern von Angst und Wankelmut', so beginnen die Verse über das Vertrauen in den Geist. Wenn Emotionen uns überwältigen und klare Gedanken blockieren, spüren wir eine Entfremdung – nicht nur von unserem Inneren, sondern auch von der Welt um uns herum. Ängste und Zweifel können unseren Geist trüben und unseren Körper verspannen, uns manchmal sogar lähmen. In solchen Momenten suchen wir nach Klarheit, Lebendigkeit und heiterer Gelassenheit. Das Sesshin bietet die Gelegenheit, in die Stille einzutauchen und unser wahres Selbst zu erkunden, ohne daran zu haften oder es zu beurteilen.

Zusätzlich zum stillen Sitzen (Zazen) werden geführte Meditationen angeboten, die auf die bewusste Entspannung von Körper und Geist abzielen. Dies hilft uns, uns selbst und anderen mit einem liebevollen Auge zu begegnen. Das Retreat erfolgt in Stille und ist für Einsteiger:innen und Erfahrene gleichermaßen zugänglich. Vorträge und Austausch im Kreis, sowie Einzelgespräche werden fester Bestandteil des Tagesablaufs sein.

Eine Stunde Arbeitsmeditation pro Tag (Samu/Karma Yoga) ist integraler Bestandteil bei allen Aufenthalten im Felsentor.


Pia Österle
geboren 1970, verheiratet, arbeitet als Zahnärztin in eigener Praxis. Im Umgang mit den Ängsten ihrer Patienten greift sie auf ihre Ausbildung in gewaltfreier Kommunikation und Elemente der zahnärztlichen Hypnose zurück. Eine langjährige Meditationspraxis unterstützt sie in ihrer Arbeit und in ihrem Leben. Sie fühlt sich zuhause in der Linie von Kobun Chino Roshi. Shuso-Zeremonie in der Winter-Praxisperiode 2017 im Felsentor.

HoKai Österle
HoKai Österle hat keinen geraden Weg genommen – aber einen wachen. Nach dem Studium der Politikwissenschaft kam es zu einem Gefängnisaufenthalt – ein radikaler Einschnitt, eine Konfrontation mit sich selbst, die den Wert von Klarheit, innerer Disziplin und eines bewussten Lebens sichtbar machte.

Nach der Haft arbeitete er in der psychiatrischen Pflege, leitete eine Einrichtung – und lernte, Menschen mit offenem Herzen und klarem Blick zu begegnen. Zen wurde für ihn dabei nicht zur Flucht, sondern zur Antwort auf die Zumutungen des Alltags, auf die Fragen, die nicht aufhören.

Früh schon wurde er durch die meditative Praxis seiner Eltern geprägt. Entscheidender jedoch war die Begegnung mit Kobun Chino Roshi, dessen stille Freude, heiteres Schweigen und die Freiheit eines mächtigen Lachens ihm zur Richtschnur wurden. In dieser Mischung aus Tiefe und Leichtigkeit erkannte HoKai Zen als eine Praxis, die lebendig, frei und zutiefst menschlich ist.

2004 wurde er von Vanja Palmers zum Priester ordiniert, 2008 empfing er von Reb TenShin Anderson Tokudo, und 2016 übertrug ihm Vanja im JiKoJi, Kobuns erstem Tempel in Kalifornien, ein Dharma. Die Dharmanachfolge hier im Haus übergaben ihm seine Eltern, KyuSei und GenKi Österle.

Seine Praxis ist geerdet: Zazen, meditatives Bogenschießen, Kochen, das Gespräch – und in der Mühle auch die ganz handfeste Arbeit, die der eines Hausmeisters gleicht: zuständig für alles, was eben anfällt. Daneben begleitet ihn seit über 40 Jahren der Mac als Arbeitsgerät und Gefährte – eine stille Konstante, die zeigt, dass sein Zen-Weg nicht abseits der Gegenwart, sondern mitten im modernen Leben geht.

HoKais Lehre ist ein Gehen ohne Eile, ein Sitzen ohne Flucht. Durchlässig für das Lachen, das innere Ringen und die Stille. Sie lädt ein, mit ganzer Haut, mit leiser Entschlossenheit und einem Hauch Zärtlichkeit durch diese Welt zu gehen.

Heute leitet er gemeinsam mit seiner Frau Pia die Altbäckersmühle im Taunus – ein kleines Zen-Kloster inmitten von Wäldern, Bächen und moosbewachsenen Bäumen. Aus einer alten Mühle ist ein Raum für Einkehr, Begegnung und geistige Übung geworden. Gemeinsam führen die beiden die Arbeit seiner Eltern weiter – in der Tradition des Soto-Zen, mit offenem Geist und unprätentiösem Ernst.

https://zen-zentrum-altbaeckersmuehle.de


 

Kosten

Beitrag für die Lehrenden
Dana (frei gewählter Geldbetrag für die Lehrpersonen). Bitte in bar mitbringen.

Aufenthalt im Felsentor
CHF 525 (105/Tag) inkl. MWST für Vollpension im Mehrbettzimmer
CHF 700 (140/Tag) inkl. MWST für Vollpension im Doppelzimmer
CHF 950 (190/Tag) inkl. MWST für Vollpension im Einzelzimmer, falls verfügbar
zzgl. Kurtaxe und Beherbergungsabgabe: CHF 13.50 (2.70/Tag) inkl. MWST

Im Anmeldeformular hast du die Möglichkeit, uns über Allergien oder Spezielles zu informieren.


Felsentor-Küche
Gebäude und Gartenanlagen

 
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Frühere Events: 19. Mai
Zazen und Qi Gong Retreat
Späteres Event: 2. Juni
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